Best Practice | Erfolgsbeispiele

Wilo, Dortmund

Smarte Fabrik und Industrie 4.0

Wilo, einer der weltweit führenden Pumpenhersteller, ist mit einer modernen smarten Fabrik im Dortmunder Wilo-Park ein Musterbeispiel für den innovativen Mittelstand in Deutschland. Das Investitionsvolumen betrug rund 250 Millionen Euro.

Wilo Gruppe

Wilo ist eines der Aushängeschilder des deutschen Mittelstands. Die Gruppe ist einer der weltweit führenden Hersteller für Pumpen und Pumpensysteme. Rund 8.500 Mitarbeiter/innen erwirtschafteten 2022 einen Umsatz von knapp 1,9 Mrd. Euro. Der neue Wilopark, virtuell begehbar in der Wilo-World, mit neuen Bürogebäuden und einer smarten Fabrik war das größte Bauprojekt in der Unternehmensgeschichte. Die Smart Factory hat eine Fläche von 55.000 qm. Sie erfüllt alle Anforderungen für Industrie 4.0.

Industrie 4.0

Das „4.0“ steht für die vierte industrielle Revolution, in der Maschinen in einer digitalen Fabrik mit eigener Internetadresse und einem Datenaustausch über die Cloud miteinander kommunizieren und den Produktionsprozess selbst automatisiert optimieren können. In einer smarten Fabrik, in der sich Maschinen, Roboter, Bauteile und Energiesysteme unter Aufsicht hochqualifizierter Mitarbeiter/innen selbst abstimmen und optimieren, wird es in der Produktion radikale Veränderungen geben:

  • Effizienz: Experten erwarten, dass sich die Produktionskosten durch die Prozessautomatisierung um mehr als ein Drittel reduzieren. Eine Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer wird dann überflüssig. Aber auch einfache Tätigkeiten werden in den Fabriken wegfallen. Die Wartung der Maschinen wird vorausschauend (Predictive Maintenance) und kostengünstiger.
  • Individualisierung: Die industrielle Massenproduktion wird ersetzt durch eine individuelle Massenproduktion. Kleinste Losgrößen durchlaufen dann die sich selbststeuernden Anlagen und sorgen für eine größere Kundenorientierung.

Damit Produktionsanlagen und Maschinen miteinander kommunizieren können, müssen einheitliche Standards und Datenzugänge geschaffen werden. Die Daten aus den Maschinen und Robotern müssen auslesbar sein, bevor sie zentral zur Selbststeuerung genutzt werden können. Nicht alle Hersteller (OEMs) lassen das zu. Industrie 4.0 funktioniert nur, wenn eine ausreichende Internet-Infrastruktur zur Verfügung steht. In vielen ländlichen Regionen fehlen die nötigen Bandbreiten. Eine der Herausforderungen ist es, die sensiblen Daten in digitalen Fabriken vor Hacker-Angriffen zu schützen.

Der Wilopark mit einem Investment von 250 Millionen Euro ist für kleine und mittelgroße Mittelständler unerreichbar. Doch es gibt auch schon im Kleinen genügend Ansatzpunkte. In vielen Universitätsstädten gibt es mittlerweile Industrie-4.0-Kompetenzzentren, die Schulungen und Beratung bieten. In Lemgo steht dafür z. B. sogar eine digitale Lernfabrik.

Infos: www.wilo.de

Copyright Text: www.best-practice-forum.de | www.mittelstandsforum-ruhr.de 

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